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  • AutorenbildKatrin Busch-Holfelder

Zukunftsgestalterin und Vorbild: Ediths buntes Leben

Aktualisiert: 19. Dez. 2020



Neulich war ich auf der Suche nach Vorbildern, da ich in Vorträgen gerne echte Lebensgeschichten erzähle. Ich suchte Menschen aus meinem persönlichen Umfeld, die ihr Leben in die Hand genommen haben, trotz widriger Umstände, Hindernissen und Hürden. Und da fiel sie mir ein: Edith, die Cousine meines Mannes. Eine Frau, unverheiratet, die auf unkonventionelle und nicht immer bequeme Art ihr Ding machte und ihrer Zeit auch ein Stück voraus war. Und je länger ich darüber nachdenke, umso mehr kann ich sagen: Ja! Für mich war sie ein Vorbild.

  • 1928 geboren

  • Mit 20 Jahren: Studium als Garten- und Landschaftsarchitektin auf Wunsch des Vaters

  • Mit Mitte 40: Neubeginn, sie wollte immer schon Lehrerin werden. Studium: Grundschullehramt (das war Anfang der 1970er Jahre)

  • Im Anschluss Grundschullehrerin bis zur Rente

  • Mit 65 Jahren fing Edith ein neues Hobby an: Reiten. Kaufte sich ein Islandpferd (es hieß Hjalti), einen Pferde-Anhänger für ihr Auto und machte so oft wie möglich mit Hjalti Urlaub an der Nordsee.

  • Sie unterhielt Patenschaften und engagierte sich vor Ort in der dritten Welt

  • Mit 70 begann sie ihre politische Laufbahn und wurde aktive Lokalpolitikerin bei den Grünen

  • Mit 80 ging sie alleine auf Weltreise nach Feuerland

  • Mit 82 verstarb Edith nach schwerer, aber kurzer Krankheit, die sie aktiv annahm

Sie ging ihren eigenen Weg, gestaltete ihre persönliche Zukunft: bewundernswert, liebenswert, streitbar, unabhängig von der Meinung anderer und einzigartig. So bleibt sie mir in Erinnerung: Cousine Edith. Wir erbten Hjalti, über den sie verfügte, dass er im bisherigen Stall glücklich bis ans Lebensende bleiben sollte. Er wurde knapp 30 Jahre alt und starb im Jahr 2017.


Photo by Nik Shuliahin on Unsplash

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